Dachstuhlbrand am ersten Weihnachtsfeiertag
Um 17:17 Uhr alarmierte die Leitstelle Ostfriesland alle Holtriemer Ortsfeuerwehren zu einem Dachstuhlbrand. Gleichzeitig machte sich die Drehleiter aus Wittmund, das DRK Holtriem und der Rettungswagen aus Westerholt auf den Weg nach Eversmeer. Schon auf Anfahrt konnten die Einsatzkräfte die aufsteigenden Flammen aus dem Dachstuhl sehen. Was vorher nicht bekannt war: Bei dem Gebäude handelte es sich um den Kindergarten „Lüttje Kinnerhus“ an der Schulstraße.
In dem Gebäude befand sich ebenfalls noch eine Wohnung, die von einer fünfköpfigen Familie bewohnt wurde. Der Sohn der Familie entdeckte nach einem Stromausfall zufällig das Feuer. Alle Familienmitglieder konnten sich selbstständig vor der Flammen retten. Die beiden ersten Trupps suchten im ersten Obergeschoss des Hauses nach Brandherden, wurden dort aber nicht fündig. Danach wurde versucht den Brand im Dachgeschoss zu bekämpfen. Die enorme Hitze und die Einsturzgefahr sorgten aber für den Rückzug aller Trupps aus dem Gebäude. Der Einsatzleiter, Bernd Horn, beschloss anschließend auf einen massiven Außenangriff zu setzen. Vom Boden aus und mit Hilfe der Drehleiter konnten nur mit großen Wassermengen die Flammen niedergeschlagen werden. Dies führte zwar zu einem erheblichen Wasserschaden in den unteren Stockwerken, war aber das einzige Mittel das Gebäude nicht komplett ausbrennen zu lassen.
Der sechsstündige Einsatz beschäftigte rund 140 Feuerwehrleute. Samtgemeindebürgermeister Ahrends machte sich selbst ein Bild von der Lage, weil das Gebäude Eigentum der Samtgemeinde ist. Ortsbürgermeister Kunze war ebenfalls vor Ort. Er organisierte der nun obdachlosen Familie umgehend eine Ferienwohnung. Die Hilfsbereitschaft außerhalb der Feuerwehrreihen war enorm. Trotz des Feiertages wurde vom KBV „Ant Moor Lang Eversmeer“ umgehend das Vereinsheim geöffnet und so ein naheliegender Erholungsort für Betroffene und Einsatzkräfte geschaffen. Diesen nutzen die Frauen der Westerholter Feuerwehrleute und brachten eigens geschmierte Brote, Kaffee und Kaltgetränke vorbei. Brot, Wurst und Käse wurde dabei vom Markant Markt in Blomberg herausgegeben, der ebenfalls trotz Feiertag der Feuerwehr die Tür öffnete.
Die Gefühlslage nach diesem Einsatz ist folglich sehr gemischt in den Reihen der Einsatzkräfte. Die Betroffenheit über den großen Verlust der Familie steht ganz vorne an! Glücklich sind wir aber auch, weil die Verluste lediglich von materiellem Wert sind. Und dann sind wir aber auch überwältigt von der Solidarität in diesem Einsatz. Angefangen beim KBV „Ant Moor Lang Eversmeer“ über unseren Feuerwehranhang, dem Markant Markt in Blomberg bis zum spontanen Organisationstalent von Bürgermeister Kunze.
Fahrzeug brennt in der Garage
Am 23.12.18 wurden die Holtriemer Feuerwehren um 9:20 Uhr zu einem Garagenbrand in Neuschoo gerufen. Trotz bereits fortgeschrittener Brandausbreitung im Bereich der Garage hat eine direkt anliegende Garage sowie ein Schweinestall mit darin vier befindlichen Schweinen keinen Schaden genommen. Ein hinzugerufener Tierarzt bestätigte den gesunden Eindruck der Tiere. Das Auto, wie auch die Garage, konnten nicht mehr gerettet werden. Beides ist durch das Feuer vollständig zerstört worden. Vorsorglich wurde, wegen der starken Rauchentwicklung, die Bevölkerung über das KatWarn-System gebeten Türen und Fenster geschlossen zu halten. Ebenfalls eine Vorsichtsmaßnahme, war der gelegte Schaumteppich über zwei naheliegende Heizöltanks. Die Gefahr einer Entzündung sollte restlos ausgeschlossen werden. Einsatzleiter Ingo Kruse standen rund 60 Einsatzkräfte zur Verfügung. Darunter nicht nur Feuerwehrleute, sondern auch die Polizei, das DRK sowie ein Rettungswagen.
Einsatzübung in Blomberg

Gemeldeter Verkehrsunfall war nur eine Übung!
Der Rettungsdienst, das Deutsche Rote Kreuz sowie die Feuerwehren aus Sandhorst, Westerholt, Ochtersum und Schweindorf kamen am Donnerstagabend zusammen, denn die Funkmeldeempfänger meldeten einen schweren Verkehrsunfall: Drei Autos kollidierten im Gewerbegebiet in Westerholt mit insgesamt sechs Insassen. Was als Einsatzübung von Daniel Moeller, Dennis Kerker und Henry Hollwedel ausgearbeitet wurde, konnte durch die Verletztendarsteller des Jugendrotkreuz Kreisverband Aurich sehr realitätsnah dargestellt werden. Ankommende Rettungskräfte fanden zum Teil schwer verletzte Patienten in den deformierten Fahrzeugen vor. Einige waren eingeklemmt. In enger Zusammenarbeit mussten Rettungsdienst und Feuerwehr die Einsatzlage abarbeiten. Viel feuerwehrtechnisches Material wurde benötigt, um an allen Fahrzeugen gleichzeitig zu arbeiten. Dafür war neben den örtlichen Feuerwehrfahrzeugen aus Holtriem, der Rüstwagen und ein Mannschaftstransportfahrzeug aus Sandhorst vor Ort.
Was vor kurzer Zeit noch als Ausnahme galt, soll nun vermehrt passieren: Feuerwehren rücken auch zu Einsätzen in Nachbarlandkreisen aus, um dort zu unterstützen. Um diese Möglichkeit in Zukunft effektiv nutzen zu können, muss ausgiebig geübt werden.
Neue Ressourcen werden entdeckt, Abläufe müssen angepasst und die Kommunikation aufeinander abgestimmt werden. Es ist also in diesem Hinblick noch ein weiter Weg zu gehen, aber mit dieser Übung ist ein erster Anfang gemacht.
Alle Einsatzkräfte konnten die Einsatzstelle am Donnerstag mit einem guten Gefühl verlassen. Lücken konnten aufgedeckt und über Problemlösungen diskutiert werden. Der Übungszweck wurde damit umfassend erfüllt.
Um Übungen in dieser Größenordnung veranstalten zu können, ist einiger organisatorischer Aufwand nötig. Seine Anerkennung dafür sprachen nicht nur Samtgemeindebrandmeister Ingo Kruse aus, sondern auch Samtgemeindebürgermeister Jochen Ahrends, der als oberster Dienstherr stolz auf die große Anzahl der anwesenden Feuerwehrleute blickte. Die Feuerwehren sind dabei aber auch auf externe Hilfe angewiesen. Die Fahrzeuge, die nach der Übung völlig zerstört waren, haben die Unternehmen Büttner aus Sandhorst und das Autohaus Dübbel aus Esens unentgeltlich zur Verfügung gestellt.
Der Organisatorischer Leiter Rettungsdienst des Landkreises Wittmund, zwei Rettungswagen des Landkreises Aurich sowie drei Einsatzfahrzeuge der DRK Bereitschaft Aurich machten die Übung auch aus rettungsdienstlicher Sicht zu einem Highlight. Die Anzahl der Verletzten und die Schwere der Verletzungen können nur mit einem hohen Ausbildungsniveau erfolgreich versorgt werden. Dies haben alle an der Übung teilgenommenen Rettungskräfte im vollen Umfang nachgewiesen. Im Feuerwehrhaus in Westerholt warteten zum Abschluss noch leckere Bratwürste für alle Übungsteilnehmer gesponsert durch Kerker's Smoke&BBQ.
Nachtmarsch der Holtriemer Jugendfeuerwehren
Am Freitag ging es für die Mädchen und Jungen der vier Jugendfeuerwehren der Gemeinde Holtriem zur Ortswehr Blomberg, dem Ausrichter des diesjährigen Nachtorientierungsmarsches. Seit 2002 hat diese Veranstaltung, initiiert durch den damaligen Gemeindebrandmeister Lüke Freese, einen festen Platz im Herbstprogramm der Jugendfeuerwehren in Holtriem. Auf rund drei Kilometern Länge gab es dieses Jahr so einiges zu erleben. So mussten die acht gestarteten Jugendgruppen verschiedene Spiele während des Marsches absolvieren und auch die Betreuer der Jugendlichen waren bei einem sogenannten „Betreuerspiel“ gefordert. Die Jugendlichen mussten zum Beispiel an einer der sechs Stationen ein Fernglas benutzen, um Gegenstände aus einiger Entfernung zu erkennen oder beim Leinenbeutel-Zielwerfen ihre sportlichen Fähigkeiten zeigen. Und auch die Geschicklichkeit der Jugendlichen wurde beim Spiel „Heißer Draht“ gefordert. Und so trotzten die Jugendlichen mit guter Laune dem leider sehr wechselhaftem Wetter.
Nach einer Stärkung mit warmen Getränken und einem kleinen Snack fand die Siegerehrung im Feuerwehrhaus statt. Die anwesenden politischen Vertreter bedankten sich bei den Betreuern und Organisatoren für die gelungene Veranstaltung. Diesjähriger Gesamtsieger war der Lokalmatador - die Jugendfeuerwehr Blomberg!